Rosenpflege im Wandel der Jahreszeiten
Rosen schneiden - Rosen pflanzen - Rosen düngen
Besonders der Frühsommer von Mitte Juni bis Mitte Juli ist die schönste Jahreszeit in
unserem Rosenparadies.
Diese vielfältige Blütenfülle, die unsere Rosen jetzt hervorbringen
ist ein unbeschreiblich schönes Ereignis
Dennoch müssen wir ein wenig dazu beitragen, dass es unseren Rosen weiterhin gut geht. Die Bodenlockerung des Frühjahrs gilt es im Jahresverlauf beizubehalten. Rosen lieben nun mal lockeren Boden ( aber bitte nicht zu tief! ).
Das fortlaufende Bewegen der oberen Erdschicht
(3-5cm, mindestens alle 14 Tage ) ist völlig ausreichend. Bei starken Regenfällen zwischendurch, gern auch öfter, dadurch wird der Wasserverlust durch Wind und Sonne verhindert.
Die gelockerte Erde lässt Regen- oder Gießwasser rasch eindringen. Auch Nährstoffe gelangen so besser an die Wurzeln.
Tipp:
Erziehen sie ihre Rose nicht mit zu häufigen Wassergaben zur faulen Diva. Sie soll ihre Wurzeln ausstrecken in die tieferen Erdschichten um nach Feuchtigkeit zu suchen.
Geben wir ihr zu oft Wasser und nur an die Oberfläche, erziehen wir sie dazu, nur an der Oberfläche Wurzeln zu bilden.
Auf keinen Fall die Rosen von oben über die Blätter mit der Brause wässern, dann ist Pilzbefall vorprogrammiert.
Je nach Größe des Strauches 20-40l Wasser alle 4 Wochen, bei Trockenheit wässern.Rosen an sehr heißen Standorten, bei längerer Trockenheit ruhig einmal öfter gießen, das beugt dem Befall von echtem Mehltau vor
Tipp: Im Sommer gibt es bei vielen Rosenfirmen günstige Containerrosen zu kaufen. Ab August reduzieren
viele Firmen ihre Bestände. Schauen sie öfter mal auf den entsprechenden Websites vorbei.
Natürlich versteht es sich von
selbst, dass es nicht besonders günstig ist, die Containerrosen bei großer Hitze zu pflanzen.
Rosen die im Container gewachsen sind haben gegenüber den wurzelnackten mindestens ein Jahr Vorsprung, was den Wuchs im nächsten Jahr betrifft
So werden in unserem Garten Containerrosen gepflanzt:
Bei Containerrosen werden nur abgestorbene oder abgebrochene Triebe mit einer Schere entfernt.
Wissenswertes über Containerrosen:
Tipp:
Auf unserer Website unter:
UNSERE TIPPS / ROSENBEZUGSQUELLEN / VON UNS EMPFOHLEN
und unter WEITERE EMPFEHLUNGEN haben wir einige Rosenschulen genannt und beschrieben, die Containerrosen in guter Qualität anbieten und auch versenden.
Bei der Rosenschule o-planten erhalten sie wurzelecht gezogene Rosen im 2l Container in sehr guter Qualität. Vorteil dieser Rosen ist z.B. das sie sehr winterhart sind und im Topf schon viele wertvolle Faserwurzeln gebildet haben, da sie von Anfang an in den Töpfen gewachsen sind. Weitere Infos ebenfalls unter den von uns empfohlenen Rosenschulen
Moderne Rosen blühen mehrmals, deshalb ist das Ausputzen der Blüten ein wichtiger Arbeitsschritt. Dadurch verhindert man die Ausbildung von Früchten und die Pflanze steckt ihre gesamte Energie in den Neuaustrieb und die Knospenentwicklung.
Nach dem 1. Flor Ende Juni Rückschnitt auf eine kräftige Knospe oder das berühmte Fünfer-Blatt, damit die Pflanzen wieder gut durchtreiben und nochmal im Herbst blüht.
Tipp: Warum Fünferblatt ?
Tipp: Wenn Sie ein ganzes Beet der gleichen Sorte ( Beet,-Bodendecker,-Kleinstrauchrosen) haben, sollten
diese komplett zurück geschnitten werden, wenn ca. 80 % der Rosen auf dem Beet verblüht sind. Bitte nicht die einzelnen Blüten nach dem Verblühen entfernen, denn sonst bekommen sie keine zweite
Vollblüte zur gleichen Zeit, die Rosen blühen zwar durch, aber deutlich mit geringer Blütenfülle
Bei Edelrosen und Tee-Hybriden wird bis auf das erste vollständige Blatt zurück geschnitten, das ist oft erst das dritte oder sogar fünfte Blatt. Das Auge an dieser Schnittstelle ist das stärkste und treibt am schnellsten durch und bildet schon bald wieder Blüten. Bei langstieligen Edelrosen sollte der Schnitt unbedingt bis zur Wuchshöhe des Strauches reichen.
Tipp: Bei öfterblühenden Strauchrosen werden die Blüten mit drei bis vier Blättern
ausgeschnitten. Zu starke, mastige Triebe werden zur Strauchform passend eingekürzt.
Nur zur Info: Rosen haben übrigens nicht immer ein 5er Blatt, manche Rosen, z.B. etliche Rambler (Kletterrosen mit weichen, überhängenden Trieben) wie die stark duftende Bobbie James oder die öfterblühende Super Excelsa haben auch Blätter mit 7 oder 9 Teilblättern.
Auch die einmal blühenden Strauchrosen erhalten im Sommer ihren Schnitt:
Weitere Tipps zum Schneiden der historischen Rosen erhalten sie unter: Rosen/Schnitt/einmalblühende "Alte" Rosen schneiden
Gegen Ende August werden die einmal blühenden Rambler und Kletterrosen geschnitten
Die Seitentriebe der Rambler neigen oft dazu "aus der Richtung" zu wachsen, sollte das passieren kürzen Sie diese im Sommer nach der Blüte oder im Herbst auf bis zu 2 Augen vom Haupttrieb ein.
Tipp: Was sind vegetative Triebe?
Es gibt zwei Arten von Trieben. Triebe die mit Blütenknospen bedeckt sind, und vegetative Triebe ohne Blütenansatz. Läst man die Vegetativen stehen, verdecken sie bald die Blüten.
Der Gesamteindruck der Pflanze leidet darunter und die meiste Energie geht in diese Triebe. Schneidet man sie bis zur Höhe der Blüten zurück geht die Energie in die Blüten und das Aussehen der Pflanze verbessert sich.
Bild links: Alle Triebe sind auf Strauchhöhe eingekürzt
Am Beispiel der einmalblühenden historischen Rosen links Charles de Mills und rechts Mme Plantier können sie sehen, wie sie im Spätsommer in Form geschnitten wurden. Nach dem Schnitt sehen unsere Alten Rosen aus wie auf den Fotos. Alle langen Ruten wurden auf Strauchhöhe eingekürzt, bis der Strauch eine kugelige Form hat
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Rosentriebe mit 7-fach gefiederten Blättern automatisch Wildtriebe sein müssen. Fast alle Rosen bringen auch sieben oder neun Blättchen hervor. Das ist sortentypisch und normal. Findet man einen Wildtrieb sollte man ihn bis zum Ursprungsort „verfolgen“ und dann ausbrechen.
Der Griff zur Spritze?
Zu diesem Thema habe ich schon einiges unter Rosenpflege im Frühjahr geschrieben.
Optimal gedüngt und gepflegt können Rosen vielen Krankheiten trotzen. In unserem Rosenparadies wird die Gesundheit noch zusätzlich durch den Einsatz der biologischen Pflanzenstärkungsmittel Vitanal sauer-kombi und Siapton unterstützt. Im 14-tägigen Rhythmus bringen wir die Präparate aus.
Sie bestehen aus einer Kombination von Aminosäuren, Vitaminen, Eiweißen und Kohlenhydraten, sie umgeben die Blätter wie ein schützender Film und beugen Pilzkrankheiten vor.
Um alle Pflanzenteile leicht zu benetzen, bringen wir die Mittel mit einer Profispritze aus. Diese nebelt die Pflanzen regelrecht ein, verteilt die Wirkstoffe so besonders gut. Seit einigen Jahren nun behandeln wir unsere Rosen mit diesen sogenannten Pflanzenstärkungsmitteln und haben bisher sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Was ist Vitanal sauer/Kombi : Vitanal ist sauer vergorenes Getreide,
welches ähnlich wie Joghurt mit bestimmten Bakterien versehen wird.
Da das Mittel durch ganz natürliche Prozesse hergestellt wird, die sich so ähnlich auch in unserem Verdauungstrakt abspielen, ist auch nach Anwendung keinerlei Wartezeit zur Verwendung nötig. Da Vitanal so gering dosiert aufgespritzt wird, beeinträchtigt es auch den Geschmack nicht mehr.
Ähnlich wie Algenextrakte wirkt es sowohl als Blattdünger und als vorbeugendes Fungizid, weil es die Blattflora in Richtung sauer verschiebt, was die Keimung der Sporen behindert. Zudem wirkt es über die direkte Düngung Zell stärkend, auch das erschwert gekeimten Sporen den Weg ins Blattgewebe.
Weiterführende Infos zu den Mitteln bekommen sie in der Rubrik ROSEN / PFLEGE
Was ist Siapton:
SIAPTON wird in einem technisch aufwendigem Hydrolyseverfahren hergestellt und zeichnet sich durch eine für das Pflanzenwachstum optimale Zusammensetzung aus.
SIAPTON besitzt einen Gehalt von über 700g Aminosäuren und kurzkettigen Eiweißbausteinen pro Liter.
Der hohe Gehalt an freien Aminosäuren, welche für die Wirkung sehr wichtig sind, liegt bei ca. 10% "
Das leidige Thema Pflanzenschutz:
Heiko Hübscher hat zu diesem Thema in einem Zeitungsbericht im Jahr 2014 gesagt:" Es ist interessant: Wenn ich mich für den Verzicht auf Fungizide ausspreche, bekomme ich "böse" Briefe und kläre ich über die richtige Nutzung auf, bekomme ich auch "böse" Briefe. Nur eben dann von denen, die auf diese Mittel schon lange verzichten. Beide "Fraktionen" schreiben wissentschaftlich sehr fundiert.
letztendlich aber bleibt jedem selbst überlassen was er tut.....
Rosiger Pflanzenschutz mit Toleranz
Die Robustheit, die vielen Rosensorten nachgesagt werden ist oft relativ, weil sie - außer von der genetischen Veranlagung der einzelnen Sorten - von vielen äußeren Faktoren abhängt.
Unter falschen Standortbedingungen versagt selbst die gesündeste ADR Rose. Auch die Bestandsdichte des Beetes hat einen großen Einfluss.
Die Befallsstärke mit SRT ( Sternrußtau ) und Mehltau variiert unter Umständen von Jahr zu Jahr erheblich und ist stark witterungsabhängig. So können bei gleichen Pflegebedingungen und gleichem Standort in einem Jahr, sehr starke, in einem anderen kaum sichtbare Befallserscheinungen auftreten.
In feuchtwarmen Sommern zeigt sich häufig Mehltau, während in verregneten Jahren Sternrußtau dominieren kann.
Verantwortungsbewusste Rosenfreunde sollten mögliche Auswirkungen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln kennen und auf ihre Anwendung - wann immer möglich - verzichten.
Gedanken zum Pflanzenschutz:
....." Unsere Einteilung von Lebewesen in Gut und Böse, sprich Nützling oder Schädling ist sehr subjektiv. Was wir als unästhetisch an einer Rosenpflanze empfinden, ist für andere die Ernährungsgrundlage.
Wer jede Laus verfolgt, kann nicht erwarten, dass sich eine nennenswerte Nützlingsfauna aufbaut. Viele Pilz und Insektenarten sind in ihrer Existenz von der Rose abhängig. Das überkommende Ideal, der staubgewischten Rose entzieht ihnen aber jede Lebensgrundlage.
Wer ökologische Kreisläufe in seinem Garten unterstützen will, stülpt über seine Rosen keine Glasglocke. Und eine Rose die einmal "niest", sprich etwas Mehltau oder ähnliches hat, ist noch lange kein Fall für die gärtnerische Notaufnahme. Erst wenn ein Befall den Rosen ernsthaft Schaden zufügen könnte, sollte man zu chemischen Bekämpfungsmaßnahmen greifen...."
Quelle: Buch Rosen der Praxisratgeber von Robert Markley
Rosenkrankheiten und Schädlinge
Alles wurde beachtet...
Sortenwahl und Standort als Basis, dann gute Düngung und alle Maßnahmen zur Pflanzenstärkung befolgt. Krankes Laub im Herbst und Frühjahr entfernt!
Und trotzdem..
Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen können sie Besuch von lästigen Rosenkrankheiten und –Schädlingen
bekommen. So können beispielsweise in sehr regenreichen Jahren mit kühlen Sommern selbst an sich robuste Sorten leiden. Wir haben deshalb für Sie eine Liste der wichtigsten "Plagegeister"
aufgestellt: unter Rosen/Pflege/Rosenkrankheiten und Schädlinge
Was tun wir dagegen:
Natürlich sind auch unsere Rosen nicht immer jedes Jahr gesund.( Was wäre das Schön !! )Beispielsweise in den Jahren 2014 und auch 2017 hatten auch wir während des nassen Frühjahrs und Frühsommer mit dem Sternrußtau zu kämpfen. Jedoch haben wir die Rosen konsequent weiter mit unseren Stärkungsmittel behandelt und die kranken Blätter ab und aufgesucht.
Zahlreiche Sträucher standen schon im Juli nackig, ohne Blätter da, haben dann aber gesund wieder durch getrieben. Solche Jahre gibt es, sie sind auch für uns nicht
schön, aber man muss damit leben....
Letztes Jahr zum Beispiel fragten einige unserer Gäste beim offenen Garten:" Eure Rosen sehen so gesund aus, ihr spritzt doch bestimmt das ganze Jahr über?" Ja, sagte ich:" Mit Stärkungsmitteln, sonst nichts." Als ich den Besuchern einige unserer Rosen zeigte, die ein wenig Befall von SRT und Rosenrost aufwiesen, waren sie richtig zufrieden, das so etwas auch uns passieren kann.
Auch bei uns bekommen einige Rosen im September/Oktober (auch eine ADR-Rose kann es mal erwischen.) Sternrußtau. Der Mehltau tritt meist schon im August auf. Aber wir sehen das mittlerweile nicht mehr so tragisch, dann soll dies eben so sein. Die Rosen haben den ganzen Sommer über geblüht, die meisten zwei mal, viele drei mal, das sind Höchstleistungen, die sie vollbracht haben! Wir haben sie dazu mit unseren Düngergaben angetrieben immer mehr und mehr zu leisten. Jetzt sind sie geschwächt durch unsere Blütentreiberei.
Gestehen wir ihnen diese Schwäche einfach zu,
und machen uns nicht allzu viele Gedanken darum.......
Das aller wichtigste für eine erfolgreiche Rosenkultur ist: Viel Liebe und Verständnis für die Königinnen im Garten aufzubringen. Mit ihren Macken und Krankheiten lernen umzugehen und nicht gleich bei ein paar Läusen oder kranken Blättern in Unruhe zu verfallen.